Joe verhandelt nicht!!!

Joe verhandelt nicht!!
Joe war ein mehr als 50 Kilo Hund, eine Erscheinung aus Knochen, Muskeln und "Stolz". Sein Blick war frei von jeder Mimik und jeder Emotion. Schnell war einem klar, hier gibt’s nichts zu verhandeln.
Joe wurde mit der Fangstange, auch unter Einfluss von Beruhigungsmittel ins Tierheim gebracht.
Die Abgabegründe waren Vorfälle in der Familie, der letzte und ausschlaggebende war jedoch das Joe die 14 jährigen Tochter ansprang und einen Biss ins Genick anzeigte. Hier war eindeutig Gefahr im Verzug.
Im Zwinger des Tierheims angekommen gelang es niemandem Joe rauszuholen oder zu ihm hineinzugehen, da er sofort Anzeichen von Aggression zeigte. Leckerlie und ähnliche Lock- oder Verführmittel bewirkten bei Joe rein gar nichts. Mit ihm war nicht zu verhandeln und er kommunizierte auch nicht. So musste er Tage und Wochen nur im Zwinger verbringen.
Als ich gebeten wurde mir Joe anzusehen kam ich der Bitte gerne nach, da ich selbst sehr neugierig war, was mich da erwartet.
Gesagt, getan; sah ich einen stolzen dominanten Hund der wahrlich auf keine Diskussion mit den „Menschenwürstel“ neugierig war. Und ein so gutes Leckerlie, welches ihm einen Blick abgewonnen hätte war auch noch nicht erfunden. Aber das störte mich nicht weiter.
Ich öffnete die Zwingertür, er drückte mir mit seiner Bärenpranke meine Hand auf mein Knie ( er wollte mich zur seite schieben, um rauszukommen) und in weiterer Folge auch das Knie zur Seite!! Diese Kraft kannte ich bei noch keinen Hund, mir fehlen auch jetzt die richtigen Worte. Ich wußte das ich jetzt keinen Fehler machen dürfte, sonst würde ich sein Gebiss mit Nachdruck, fühlen. Ich stellte mich seiner Kraft und beantwortete seine Zeichen mit einem Lächeln.
Mein Zugang zu ihm beeindruckte ihn anscheinend doch etwas da er (vermute ich mal) solch Menschenbegegnung selbst noch nicht hatte. Er - der große, unbesiegbare - fing an mich zu respektieren. Ich legte ihn die Leine an und ging raus zu einem kleinen Spaziergang, den Joe mehr als genoss, ich glaube, beim ersten Strauch urinierte er gleich 2 Minuten durchgehend.
Nach einer Weile gab ich Joe wieder zurück, wo er auch wieder solange blieb, bis ich nach ca. 2 Wochen wieder kam. Weiterhin konnte ihn sonst niemand rausholen. Ein mit problematischen Hunden erfahrener Pfleger versuchte es und bezahlte seinen Mut mit einer schweren Bissverletzung die eine nachhaltige Beeinträchtigung hinterließ. So blieb ich als einziger übrig im Umgang mit Joe. Der Vorfall veranlasste die Tierheimleitung dazu, dass Joe ins Ausland zu, für so Extremfälle spezialisierte Trainer, zu bringen.
Nach einiger Zeit fragte ich mal nach, wie es ausschaut mit Joe, und musste erfahren, dass er seine Spezialtrainer auch schon 2 mal gebissen hatte. Armer Joe dachte ich, so werden deine Chancen für eine Zukunft auch nicht gerade größer.
Wie es weiter ging weiß ich zum heutigen Zeitpunkt leider auch nicht.
Die Moral von der Geschicht: Joe verhandelt nicht!
Doch mit Hundeverstand und Respekt,
er dir vielleicht dein Gesicht ableckt!

Schade das solche Hunde manchmal wie Wanderpokale zwischen Trainern herum gereicht werden,bin überzeugt davon wenn du ihn weiter therapiert hättest das sicher Hoffnung für ihn bestanden hätte wieder mit Menschen klar zu kommen.
Wenn ich aber das Ende der Geschichte lese, glaub ich nicht an ein glückliches Happy end für den "Joe der nicht verhandelt".

Hallo - Dein Mut zu Joe zu gehen ist beachtlich! Meine Hochachtung!
Leider kann ich mir vorstellen, dass wenig Chancen für Joe bestehen,
denn Menschen deines Kalibers gibt es meines Wissens äusserst selten.

Wozu bringt man diesen Hund ins Ausland, wenn hier ein mutiger Mensch ist,
den er auch noch an sich heranlässt?

Ich hoffe Joe findet doch noch seinen Menschen, der ihm die Schneid abkauft.

trickdog schrieb:

Wozu bringt man diesen Hund ins Ausland, wenn hier ein mutiger Mensch ist,
den er auch noch an sich heranlässt?
Ich hoffe Joe findet doch noch seinen Menschen, der ihm die Schneid abkauft.

weil viele köche mitreden, weil viele viel zu wissen glauben- aber anscheinend nix davon zeigen können, weil neid und missgunst führer mancher menschen sind. und weil ich mich sicher nicht aufdränge, aber gerne helfe ich wenn mich jemand bittet. und nicht zuletzt wäre alle paar wochen ein training am anfang zuwenig gewesen und vielmehr zeit konnte ich nicht aufbringen.
es gibt noch mehr so wahre geschichten wo die gescheitheit mit den löffeln verteilt wurde.
fortsetzungen folgen....
.

@ noah, @stelleru
es ist jetzt schwierig zu sagen wie weit wäre joe wieder familien tauglich geworden, oder vielleicht wird er es ja e noch. i werd bei gelegenheit mal wieder nachfragen.
für das mutig, aber vielleicht braucht man gar net soviel wenn man die tiere versteht und lesen kann. ich fang da net viel ins nachdenken an was da passieren kann, weil sonst muss ich einen anderen job machen.
wie man so schön sagt:
take your job
and make it Top!

Also ich finde es top wie du mit Hunden umgehst und sie verstehst.Ich hätte gerne nur eine kleine Scheibe von deinem können.Ich finde Menschen wie dich bewundernswert.Mach weiter so.

HUNDESCHWEIGER schrieb:

weil viele köche mitreden, weil viele viel zu wissen glauben- aber anscheinend nix davon zeigen können, weil neid und missgunst führer mancher menschen sind. und weil ich mich sicher nicht aufdränge, aber gerne helfe ich wenn mich jemand bittet. und nicht zuletzt wäre alle paar wochen ein training am anfang zuwenig gewesen und vielmehr zeit konnte ich nicht aufbringen.
es gibt noch mehr so wahre geschichten wo die gescheitheit mit den löffeln verteilt wurde.
fortsetzungen folgen....
.

tjo......

HUNDESCHWEIGER schrieb:

@ noah, @stelleru
es ist jetzt schwierig zu sagen wie weit wäre joe wieder familien tauglich geworden, oder vielleicht wird er es ja e noch. i werd bei gelegenheit mal wieder nachfragen.
für das mutig, aber vielleicht braucht man gar net soviel wenn man die tiere versteht und lesen kann. ich fang da net viel ins nachdenken an was da passieren kann, weil sonst muss ich einen anderen job machen.
wie man so schön sagt:
take your job
and make it Top!

Ich denke für Joe hätts fürs erste gereicht das er wenigstens eine Bezugsperson hätte zu der er wieder Vertrauen fassen könnte.Vom Familienhund mag ich da noch gar nicht sprechen, aber ich glaub das gerade für so ein Tier es irrsinnig schwer sein muss durch etliche Hände zu gehen.Ich stell mir das wie bei Kindern vor, die von einer Pflegefamilie zur anderen wandern, jedesmal neue Verbote, Gesetze,Anforderungen usw. wie soll man da zur Ruhe kommen und sich eingliedern oder eben Vertrauen fassen?
Zum mutig sein fällt mir nur dein erster Besuch bei uns ein,Noah knurrte zwar eine viertel Stunde zu Beginn, aber er merkte auch das du dich davon nicht einschüchtern hast lassen, keine Angst gezeigt hast und somit hörte er auch auf, denn ich glaub schon das sie merken das es nichts bringt und sie damit keinen Erfolg haben wenn sie so einem Menschen wie dir gegenüber stehen, andere hat er ja damit immer erfolgreich vertrieben oder hat ihre Unsicherheit bemerkt und sicher auch gerochen und somit hatte er ja immer die Bestätigung das das knurren wirkt.Und die beste Bestätigung hatte ich dann als sich Noah zufrieden und relaxt neben dich legte, du hast schon etwas Einzigartiges an dir!!!

Also ICH würd mich trauen, jedem Familienhund Fuß, Sitz, Platz, beizubringen.

Aber vor wirklich gefährlichen Hunden, die ich nicht kenne, hätte ich viel zu viel Angst und auch viel zu wenig Ruhe und innere Kraft.

Hochachtung Bernhard.

Also ich würd ma auch in die Hosn machn wenn ich den Hund nicht kenne.
Frag mich nur was mit dem armen Kerl geschehen sein muss das der so ausklinkt oder kann eine so hohe und starke Dominanz auch dieses Fehlverhalten bewirken?

Noah schrieb:

oder kann eine so hohe und starke Dominanz auch dieses Fehlverhalten bewirken?

ja, joe hatte nicht die spur einer angst, er war gerade das gegenteil von susi, über die ich auch schon schrieb.
susi war aus angst voll zum angriff entschlossen, und ließ niemand rein.
joe widerrum ging keinen millimeter von seiner wunschvorstellung auf die seite, wollte jemand dies herstellen, schlug er ohne gnade zu.
ich stand ihm in der türe gegenüber, er wollte raus, ich wollte rein, er drückte mich mit seiner pfote zur seite und ich gab nicht nach, durfte aber gleichzeitig ihn nicht zuviel bedrängen sonst greift er ohne rücksicht auf verluste, an. gsd ist mir das gelungen und ich konnte mir so seinen respekt verdienen ich wollte ihn nicht klein machen/kriegen, ich wollte ihn seine stärke lassen, ihn aber doch zeigen das ich auch kein waschlappen bin.
hunde schätzen es wenn jemand hinter seiner ansage steht, mit sojemand gehen sie dann gerne durch dick und dünn.

Mit dir wär er sicher gerne durch dick und dünn gegangen, aber ich glaub dann hättest schon hundert Hunde zu Hause die das gerne möchten
Und was ist die Moral von dieser gschicht:
Menschen wie dich sollts mehr geben,
dann hätt so mancher Hund a schöneres Leben.

Was mich ein wenig stutzig macht: Ich habe noch nie einen Hund jemanden mit der Pfote zur Seite drücken gesehen. Mit der Schulter, der Flanke, dem Kopf, alles schon beobachtet - aber der Pfote? Bist du sicher, dass er dich mit dieser Bewegung zur Seite drücken und nicht Kontakt aufnehmen wollte?

Chris schrieb:

Was mich ein wenig stutzig macht: Ich habe noch nie einen Hund jemanden mit der Pfote zur Seite drücken gesehen. Mit der Schulter, der Flanke, dem Kopf, alles schon beobachtet - aber der Pfote? Bist du sicher, dass er dich mit dieser Bewegung zur Seite drücken und nicht Kontakt aufnehmen wollte?

na er hatte ja nicht den gewünschten platz, da ich in der türe stand, jetzt konnte er nicht so wie er wollte neben mich mit seiner schulter und so legte er mit der pfote hand an. er erwischte meine hand weil sie halt im weg war, drückte sie runter auf mein knie und wollte mich ( so weit es ging) zur seite drücken das er raus konnte, aber trotz meines fliegengewichts gelang ihn das nicht.
an kontaktaufnahme war er gar net interessiert, er wollte nur raus.

ich hab das selber schon bei einem hund gesehen, der seinen halter förmlich zur seite geschoben hat mit den vorderpfoten bei hundebegegnungen, um ihn aus dem weg zu schaffen.

Joe ist ja ein 50 kg-Hund! Da kann so ein Vorderpfoterl schon locker die Dimension einer "normalen" Hundeschulter haben! Ich habe auch schon manchmal beobachtet, daß Hunde ihre Pfoten für solche "Aktionen" benützten...
Diese "Einfühlung"s-gabe und der Ansatz, auf einer "Höhe", Ebene, einer "kollegialen" (nicht machtautoritären, sondern - vom Menschen aus ich-starken Art) Begegnungsebene gleichwertiger, gleichwürdiger-!- Wesen zu begegnen, aber eben mit Respekt und Eingehen auf die Verschiedenheit , Verschiedenartigkeit dieser Wesen beeindruckt mich auch ungeheuer!
Ich wollt, ich könnte das vielen "Wesen" gegenüber -- vor allem vielen Hunden, die Hilfe brauchen, (Zu Hunden fühle ich halt eine besondere Hinneigung -- selbverständlich - ehrlich - mag ich auch Menschen, Kinder, andere Tiere! , aber Hunde ganz besonders, auch Katzen und andere Tiere sind mir wichtig - im Gefühl... ) Ob ich Menschen oder Hunde besser verstehen kann -- ich weiß es nicht. Manchmal zweifle ich da sehr an mir -- dann geht es wieder besser...

Jedenfalls geht es mir wie anscheinend manchen von Euch: Ich bin keine große "Heldin"---wenn ich auch immer wieder einen Draht zu einem Hund fühle, wenn wir in Kontakt gekommen sind. Dann verschwinden meine meist kopf-verstandesbedingten Angste-

Mir tun diese total unverstandenen Hunde schrecklich leid! Und

ich bin froh, daß es solche Menschen gibt wie Bernhard. Hoffentlich lernen wir alle noch weiter das Verstehn unserer Hunde von ihm!

Gratuliere und wünsche , daß Du lieber Bernhard, noch mehr solchen Hunden helfen kannst...Ich

will nicht angeben ! -- nur erwähnen -- vielleicht können wir das fördern..
Ich habe - mir kam die Idee unlängst - dem Dechanthof etwas gegeben -- dort arbeitest Du doch auch - ehrenamtlich so viel ich weiß - mit...

Vielen , vielen Dank--und an Joe denke ich -- daß ihm doch noch jemand so "begabter" öfter begegnet wie unser Bernhard!

verzeiht den "triefenden" Stil, bitte...
Liebe Grüße

Irene - i-k

Der Joe war ein Hund, von dem ich echt ..ich nenne es mal "Respekt" gehabt habe. Er ist da gessesen und wollte raus - ich stand bei der Ausgangstür und er strate mich an - ich habe mich nicht mal atmen getraut - dieser Hund hat genau gewusst was er will und nur eine kleine falsche Bewegung - das wärst dann - ich habe nicht mal meine Wimpern bewegt - ich war wie gelehmt. Es war ein Erlebnis, den ich nicht mal bei den Bären hatte, als die mich fast fressen wollten beim anmalden des Geheges. So eine Angst von einem Tier hatte ich mein leben lang noch nicht und schon gar nicht von einem Hund?!?!!? Ich verstehe es bis heute nicht - aber Joe war schon Hammer hart! Ich habe gebeten und immer wieder bis 10 gezählt und versucht mein Adrenalin von ihn zu verstecken - ich hätte mich niemals getraut ihn anzusehen - er sitzte da und bohrte mich mit seinen Augen durch - wie mit einem Schwert. Es waren lange Sekunden....boah - jetzt spiele nicht mehr die coole

Jo es gibt schon Tiere, wo man "Bitte" und "Danke" sagt

ich würd glaub ich ersticken weil ich zu lang nicht atmen würde vor lauter Anspannung

Noah schrieb:

ich würd glaub ich ersticken weil ich zu lang nicht atmen würde vor lauter Anspannung

i glaub die martina hätt gar net atmen können, de war wie eingefroren

kann ich ihr nachfühlen, i hoff du hast sie dann langsam wieder auftaut.Martina war sicher froh als du wieder neben ihr gestanden bist

najo, wenn der bernhard imma de händ in da toschn hot

pöse