Vielleicht sollte ich mal meine Erlebnisse mit Vito hier schildern. Da gibts nicht immer nur das traurige Gesudere, von wegen Angst vor anderen Hunden, deren Besitzer, Crash, etc.....so wie beim Winston.
Da gibts lustiges, komisches,....das sehe ich jetzt aber ganz anders.
Vito war eindeutig der Chef, der hat geführt! Der hat sich um alles "gekümmert" wie der Hundeschweiger sagen würde. Klar doch habe ich damals noch gar nichts gewusst über all das was ich jetzt weiß in Sachen Hund. Aber das war ja gar nicht so schlecht. Der war sehr lustig und oft komisch. Was haben wir gelacht!
Und wie ich es geschafft habe, dass er mir bei Bedarf doch gefolgt hat und zwar aufs Wort, ist mir bis heute nicht klar. Wir waren das Alphapärchen! Er hat so lang Chef sein dürfen bis ich die Rolle übernommen habe, das weiß ich heute. Nur warum das sehr bald so war, weiß ich nicht.
Hier die Geschichte mit CO-OP die ich in der Rubrik "Winston" angekündigt habe.
Vito mochte keine Rüden. Sobald diese geschlechtsreif waren zeigte er ihnen, dass ER der Chef ist! Seitlich neben "Gegner" hinstellen, Schwanz hoch, Kopf hoch, Kopf zur Seite und den anderen scharf ansehen. Normalerweise verlief das so, wenn der andere auch frei ging und sich so hinstellte. Der andere senkte dann bald die Rute, schaute weg und drehte sich um und ging. So war die Sache geregelt.
War der andere an der Leine, nahm ich auch Vito an die Leine und zwar immer am Hals! ich unterband dann jegliche Kontaktaufnahme je nachdem wie sich der andere und dessen Mensch am oberen Ende der Leine benahm. Ich sah immer sofort, auch bei Langhaarhunden ob es Weiberl oder Manderl. Vito roch das auch wenn die Hunde kastriert waren. Vitos Nackenhaare hoch, es war ein Rüde. Hundertpro! Wars ein Weiberl schmolz Vito dahin! Wollte das Weiberl keinen Kontakt mit ihm lies sich der Kerl sogar ohne jegliche Gegenwehr beißen.
Also, als der CO-OP geschlechtsreif wurde zeigte Vito ihm, dass ER der Chef sei! War Vito an der Leine hat er IMMER agressiv reagiert. Entweder beide an der Leine und ich war dazwischen oder beide frei mit Einwilligung des Besitzers da konnte das "Ritual dasnn stattfinden. ergab sich der andere nicht, dann kam es zu Scheinbeißerei die ich sofort erfolgreich unterband. (wie ich das schaffte, warum, weiß ich bis heute nicht, aber es klappte!) Anders traute ich mir den Trouble nicht zu.
Was aber wenn ein freilaufender Rüde mit Vito Kontakt aufnehmen wollte wo kein Besitzer da! Ich ließ Vito sofort frei, ging weiter als wäre nichts und das klappte auch! Nie kam es zu einer Beißerei, sondern höchstens zu einem Scheinkampf und Vito rannte mir nach, denn dem war das "bei mir sein" wichtiger als da irgendeinen "Feind" zu erlegen. Aber vorher zeigte er es dem "Feind" mit bösem Keifen und bösen Blicken und Scheinangriffen wie schrecklich und dominant er war und das wirkte!
Und einmal lief de jugendlich stürmische CO-OP frei! Keiner zu Hause, CO-OP hatte sich unterm Maschendrahtzaun durchgebuddelt, genoß die Freiheit und wollte wohl mit anderen Hunden spielen! Nein das geht doch nicht mit Vito! Nein, der CO-OP war ja schon zu alt dafür! Ich ging mit Vito auf den Waldweg, unterband Konfrontation, damit die beiden Hunde nicht auf die Bundesstraße liefen, dann ließ ich Vito frei mit Bauchweh! Der Schwarze wollte spielen, spielerisch wahrscheinlich die Rangordnung klären, Vito am Geschlechtsteil beschnofeln! Nein, das durfte ein geschlechtsreifer Rüde nie!
CO-OP verstand aber Vitos eindeutige Signale nicht oder falsch, Vito fletschte ihn an, CO-OP rannte erschreckt davon und Vito nach....Aber Vito war alt! CO-OP jung und größer, sprang wie ein Reh durch den lichten Wald! Das irritierte Vito. Ja der junge war schneller....Das musste mein alter Vito einsehen...
Das Ritual wiederholte sich ein paar Mal, Vito rannte immer weniger nach, dann kam Vito geknickt zu mir, ließ sich anstandslos anleinen und würdigte dem CO-OP seitdem keinen Blick mehr. Dieser stand da schaute blöd, wir gingen heim und Co-OP blieb zurück.
Ja, ich sah das erste Mal, dass Vito einem Rüden unterlegen war und dieses als Faktum hin nahm. Und seitdem konnte ich auch mit CO-OP am Zaun schmusen und Vito schnofelte herum und tat so als wäre da gar kein anderer Hund!
CO-OP wurde bald wieder wohl behalten eingefangen, entlang des Maschendrahtzaunes am Boden Bretter platziert und CO-OP grub wohl nie wieder durch. Heute sind da keine Bretter mehr, Winston wäre bei dem für ihn lächerlichen Zäunlein in ein paar Minuten unten durch, oder auch oben drüber, aber CO-OP hat die Grenze voll akzeptiert und ist brav nie wieder raus!
Ja, das war immer SEIN Holzi! Er war ein eifriger Apportierer und vom Spaziergang musste er immer ein Holzi nach Hause tragen! Je größer umso besser, halbe Bäume am liebsten! Und sein Spiel mit anderen Hunden, Weiberln oder kastrierten Rüden die er vorher "besteigen" durfte, war immer so:
"Ich hab ein Spielzeug, gebs nicht her und du musst versuchen es zu bekommen!".....und welcher Hund traut sich nach vorheriger Unterbutterung das zu tun?
Dann lag Vito vor dem Holzi, wuffte, die anderen Hunde ignorierten das...."Keiner spielt mit mir!" "No, na! So wie du auf Matscho tust vorher?"
Eine junge Labradorhündin traute sich das mal und da war es dann Liebe! Sie liebten einander heiß und spielten und tollten was das Zeug hielt! Leider zogen wir dann weg. Aber nach zwei Jahren kamen wir auf Besuch. Die Hunde guckten kurz verdutzt...aber gleich erkannten sie einander und es war ein so ein freudiges Wiedersehen, dass man es kaum fassen konnte, sie renkten ihre Schwänze vor Freudengewedel in alle Richtungen und kugelten und balgten und quietschten....