Immer wieder kommt es vor, dass Hunde am Abrichteplatz jedem Kommando folgen, außerhalb des Trainings funktioniert es jedoch gar nicht. Ein Hundetrainer erklärt, warum das so ist.
Beim Abrichteplatz handelt es sich um neutrales Gebiet. Dort braucht der Hund keine Verantwortung übernehmen, es gibt keine Einflüsse, wie z.B. Hasen, die übers Feld laufen. Deshalb fällt es dem Tier dort leichter, zu folgen, erklärt Hundetrainer Bernhard Kainz.
Alles dreht sich um die Autorität
Geht man mit dem Hund jedoch in der freien Natur spazieren, befindet er sich in einem Jagdrevier. Der Schlüssel liegt in der Autorität, so Kainz, der sich selbst „Der Hundeschweiger“ nennt. Er gibt seinen Tieren keine Kommandos, sondern ist davon überzeugt, dass es gar nicht erst zu schwierigen Situationen kommt, wenn klar ist, wer der Chef im Rudel ist – nämlich der Mensch.
„Der Hund muss mich respektieren, nicht als Gruppenmitglied sondern als Autorität oder Persönlichkeit. Nur dann habe ich den Einfluss, dass er mir folgt“, erklärt der Hundetrainer. Der Hund lernt bis zu 70 Prozent durch Nachahmung. Hier ahmt er Autorität nach und kein schwächeres Gruppenmitglied.
Diese Form von Autorität lässt sich nicht in wenigen Trainingsstunden erarbeiten, daran muss man in jeder Minute mit dem Hund arbeiten und das ohne Gewalt.
Sich nicht vom Hund manipulieren lassen
„Viel Autorität bekommt man etwa, wenn man sich nicht ständig vom Hund manipulieren und steuern lässt. Sobald der Hund mehr regelt, kauft er sich die Pflichten mit. Der Hund trennt nicht. Wenn er mehr regeln und verwalten darf, dann denkt er ‚Ich habe mehr Pflichten und muss mich mehr kümmern‘“., erklärt Kainz. Deshalb kann er es als seine Aufgabe sieht, denn entgegenkommenden Hund zu verbellen.
Quelle: http://ooe.orf.at/radio/stories/2534376/